Autapomorphie

Eine Autapomorphie ist in der Biologie – speziell in der Kladistik – ein abgeleitetes (apomorphes) Merkmal, das eine monophyletische Gruppe gegenüber verwandten Taxa auszeichnet.[1] Abgeleitet bedeutet dabei, dass das Merkmal gegenüber den evolutionären Vorläufern neu ist. Als Merkmal kommen sowohl anatomische als auch physiologische oder direkte genetische Merkmale wie z. B. DNA-Sequenzen in Betracht. Auch der Verlust eines Merkmals kann als Autapomorphie gewertet werden. Ob ein Merkmal als Autapomorphie anzusehen ist, ist Gegenstand der Evolutionsforschung und biologischen Systematik.

Der Begriff Autapomorphie hängt von der betrachteten Ebene des phylogenetischen Systems ab. Eine Autapomorphie als abgeleitetes Merkmal eines Taxons erscheint auf der nächsttieferen Ebene des Systems als Synapomorphie der beiden Schwestergruppen, die dieses Taxon bilden. Auf noch tieferen Ebenen stellt die Übereinstimmung dagegen eine Symplesiomorphie dar.[2]

  1. W. Hennig (1982): Phylogenetische Systematik. Verlag Paul Parey, Berlin. S. 94.
  2. P. Ax (1988): Systematik in der Biologie. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart. S. 69ff.

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